Die Konkurrenz rüstet auf: Netflix bald am Ende?

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Es besteht kein Zweifel: Netflix hat die Medienlandschaft grundlegend verändert. Mit dem Streaming-Dienst schauen wir heute Filme und Serien anders. Die einen sehen diese Entwicklung pessimistisch, weil sie durch den Einfluss des Medienunternehmens aus dem kalifornischen Los Gatos die Existenz sowohl des Kinos wie auch des Fernsehens bedroht glauben. Die anderen begrüßen freudig diesen wie jeden technologischen Evolutionssprung. Ihnen spielt Netflix in die Karten, forciert der Konzern doch seine Bemühungen, seinen Erfolg nicht nur aufrechtzuerhalten, sondern auch noch zu steigern.

Geht es nach den Strippenziehern hinter den Kulissen von Netflix, sollen bestenfalls in absehbarerer Zeit alle Menschen auf der Welt Netflix und nur Netflix schauen. Bisher ist die Rechnung aufgegangen. Filme und Serien auf der Plattform des Streaming-Anbieters zu schauen ist heute so selbstverständlich geworden, wie ein poster an die Wand hängen. Und auch innerhalb der Branche genießt der Streamingdienst die Stellung eines Platzhirsches. Doch wie lange wird das so bleiben? Die Frage ist berechtigt, denn wir befinden uns mitten in einem weiteren Entwicklungsprozess innerhalb der Medienlandschaft im Allgemeinen und der Welt der Streamingdienst-Anbieter im Besonderen.

Die Konkurrenz schläft nicht

Netflix mag derzeit mit knapp 160 Millionen zahlenden Kunden weltweit noch der größte Publikumsmagnet unter den Anbietern sein. Ob das rasante Wachstum des Unternehmens allerdings anhalten wird, ist durchaus fraglich. Zum einen weil die Konkurrenz nicht schläft. Weder werden sich die traditionellen Anbieter von fiktionalen und informativen Inhalten, also das Kino und das Fernsehen, kampflos geschlagen geben. In Deutschland gibt es seit Mitte 2019 mit Joyn eine Streaming-Plattform, auf der Inhalte der ProSiebenSat.1-Sender und der öffentlich rechtlichen Anbieter gebündelt sind. Noch sind auch die restlichen Player auf dem Streaming-Markt nicht bereit, Netflix das Feld zu überlassen.

Mögen Konkurrenten wie Sky und Magenta TV der Übermacht von Netflix derzeit nicht viel entgegensetzen, sieht es mit Prime Video anders aus. Die Video-on-Demand-Plattform des E-Commerce-Riesen Amazon kommt dem Marktführer mit weltweit über 100 Millionen zahlenden Prime-Kunden hinsichtlich der Abonnenten-Zahl am nächsten. Hinzu kommt, dass der Online-Versandhändler Netflix auch inhaltlich immer wieder empfindliche Schläge verpasst. Mit Herr der Ringe hat er sich zuletzt die Rechte an einem besonders großen Zuschauerköder gesichert. Geplant sind mehrere Serien, die auf dem Weltbestseller von Autor J. R. R. Tolkien beruhen.

Disney und andere Player im Anmarsch

In die Ecke gedrängt wird Netflix auch von neuen Konkurrenten, die mit großen Schritten auf den Markt drängen. Einer von ihnen ist Disney. Der Medienkonzern lanciert im November 2019 seinen einen eigenen Streaming-Dienst. Er nennt sich Disney+ und wird Inhalte anbieten, die Disney zuvor im Kino ausgewertet hat, und solche, die eigens für die Plattform produzieren werden. Wehren muss sich Netflix auch gegen die VoD-Plattform Apple TV+ von Apple sowie gegen die Medienriesen Warner und Turner erwehren. Auf dem Streaming-Portal der letztgenannten Medienkonzerne sollen unter anderem die Produktionen von HBO angeboten werden. Der US-TV-Sender ist bei dem Projekt als Partner involviert. Netflix stehen also raue Zeiten bevor. Ob es dem Unternehmen gelingen wird, angesichts der bevorstehenden Angebotsvielfalt zu behaupten, wird abzuwarten sein. Sicher ist, dass die Streaming-Dienst-Landschaft in absehbarer Zeit eine gänzlich andere sein wird.

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